Handkaffeemühle kaufen: Worauf Sie achten müssen!

braune Handkaffeemühle mit Kaffeebohnen

Für echte Kaffeeliebhaber ist klar: Der Mahlvorgang ist einer der entscheidendsten Faktoren überhaupt bei der Herstellung von wirklich herausragendem Kaffee. Der falsche Mahlgrad oder ein zu heterogenes Mahlergebnis können selbst einen hochwertigen Spezialitätenkaffee geschmacklich negativ beeinflussen, im schlimmsten Fall sogar ruinieren. In der Kaffeeszene kommen bereits seit jeher neben den klassischen elektrischen Mühlen auch in großem Umfang die kleinen Handkaffeemühlen zum Einsatz.

Wie Sie in der Anschaffung einer solchen Mühle nichts falsch machen und die richtige Wahl für die eigenen Bedürfnisse treffen können, erfahren Sie im in diesem Blogartikel über Handkaffeemühlen.

Vorteile einer Handkaffeemühle gegenüber einer elektrischen Mühle

Beim Kauf haben Sie die Wahl: Möchten Sie eine elektrische oder manuelle Kaffeemühle erwerben? Grundsätzlich spricht zwar auch vieles für den Kauf einer elektrischen Mühle, da wir in diesem Artikel jedoch Handkaffeemühlen näher beleuchten, gehen wir im Folgenden auf deren positive Aspekte ein:

  • mehr Aroma: durch das Mahlen per Hand entsteht deutlich weniger Reibungswärme, welche beim elektrischen Mahlvorgang zu Aromaverlust führen kann. Dies kann Ihnen mit einer Handkaffeemühle nicht passieren.
  • Stromkosten: Eine manuelle Kaffeemühle betreiben Sie durch Ihre eigene Muskelkraft. Selbst wenn Sie mehrfach am Tag Kaffee mahlen – auf Ihre Stromrechnung hat das selbst bei steigenden Stromkosten keinen Einfluss.
  • Flexibilität: Eine Handmühle können Sie überall verwenden. Selbst beim Camping muss Sie nicht fehlen. Hierfür gibt es sogar Miniatur-Mühlen, welche kaum mehr Platz als so manches Smartphone im Rucksack verbrauchen.
  • Nostalgie: Eine Handkaffeemühle aus Holz zu betreiben versetzt Sie in frühere Zeiten zurück. Schwelgen Sie gerne in der Vergangenheit? Dann trägt die Handkaffeemühle ohne Zweifel zu diesem Gefühl bei.
  • Reparatur: Eine Handkaffeemühle muss bei üblicher gebrauchsweise seltener repariert werden. Und wenn Sie doch ein Mal kaputt sein sollte, kann man so manches Problem mit ein wenig Recherche auch selbst beheben.
  • Lautstärke: Während elektrische Geräte mitunter sehr laut sind, können Sie mit der Handkaffeemühle auch früh am Morgen mahlen. Dabei müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass ein Mitbewohner aufwachen könnten.

Welche Mahlgrade sollte eine Handkaffeemühle können?

Der richtige Mahlgrad ist entscheidend für das optimale Ergebnis in der Tasse! Es macht einen großen Unterschied, ob Sie das Mahlgut für einen Cold Brew Kaffee benötigen, welcher sehr grob sein sollte, oder in einem dieses in einem Siebträger verwenden möchten, wo nur ein sehr feiner Mahlgrad zum Erfolg führen kann.

Grob lassen sich fünf Mahlgrad-Einteilungen vornehmen: ⇒ sehr grob, ⇒ grob, ⇒ mittel, ⇒ fein,  ⇒ sehr fein. Welche dieser Mahlgrade Ihre Handkaffeemühle beherrschen muss, kommt auf Ihre gewünschten Zubereitungsarten an:

  • Sehr grob: Dieses grobe Kaffeemehl aus Ihrer Handkaffeemühle verwenden Sie für die Karlsbader- oder Bayreuther-Kanne.
  • Grob: Für die French-Press darf das Mehl aus Ihrer Handkaffeemühle wegen der langen Brühzeit nicht zu fein sein.
  • Mittel: Dieser Mahlgrad ist perfekt für die Filtermaschine, den Handfilter oder die Chemex. Da das Wasser langsam durch die Filter fließt, können sich die Aromen gut entfalten. Währenddessen haben Sie ausreichend Zeit für die Milchaufbereitung.
  • Fein: Die Tendenz zum feinen Mahlgrad ist für die Zubereitung in der Espressokanne notwendig. Dadurch kann der aufsteigende Dampf ausreichend Aromen aus dem Kaffeepulver lösen.
  • Sehr fein: Für Ihren Siebträger sollten Sie einen sehr feinen Mahlgrad auf Ihrer Handkaffeemühle wählen. Das liegt daran, dass das Wasser nur wenig Zeit dafür hat, die Aromen zu lösen.

Welches Mahlwerk ist am besten geeignet?

Um ein gleichmäßiges Mahlergebnis dauerhaft herstellen zu können, kommt es vor allem auf die Qualität des Mahlwerks an. Hinsichtlich des Materials Sie bei Handkaffeemühlen meist die Wahl zwischen Keramik oder Edelstahl. Hier empfehlen wir grundsätzlich Handkaffeemühlen mit Edelstahlmahlwerk, da diese meist deutlich langlebiger und robuster sind und einen allgemein hochwertigeren Eindruck vermitteln. Der weitaus wichtigere Faktor hingegen ist jedoch die Bauart des Mahlwerks. Hierbei unterscheiden wir folgende:

  • Schlagmahlwerk: Mit einem Schlagmahlwerk Kaffeemehl zu produzieren ist nie eine gute Idee – nach dem Mahlen liegt so gut wie immer ein sehr unregelmäßiges Ergebnis vor. Das führt zu einer mangelhaften Extraktion beim Brühvorgang und der Kaffee kann sein Aroma nicht entfalten. Glücklicherweise kommen solche Mahlwerke bei Handkaffeemühlen kaum vor.
  • Scheibenmahlwerk: Solche Mahlwerke finden Sie ebenfalls seltener bei Handkaffeemühlen, diese werden vor allem in elektrischen Kaffeemühlen verbaut. Sie basieren auf konkaven Mahlscheiben, die unterschiedlich weit voneinander entfernt sind. Je feiner Ihr koffeinhaltiger oder entkoffeinierter Kaffee sein soll, desto näher müssen sie einander sein.
  • Kegelmahlwerk: Die meisten manuellen Kaffeemühlen sind mit einem Kegelmahlwerk ausgestattet. Hier werden die Bohnen zwischen dem inneren Kegel und der Wand des Mahlwerks gemahlen. Dabei wird der Raum immer enger. Dank der geringen Drehzahl ist diese Form besonders schonend und sorgt für ein hervorragendes Ergebnis.

Worauf kommt es noch an?

Nachfolgend listen wir Ihnen noch einige Tipps auf, um diverse “Anfängerfehler” in der Anschaffung einer Handkaffeemühle vermeiden zu können:

  • der Preis macht häufig den Unterschied: Wie so oft entscheidet auch bei Handkaffeemühlen maßgeblich der Preis über die Qualität und somit ihr persönliches Geschmackserlebnis. Wir raten daher grundsätzlich davon ab, günstige Mühlen unter 20 € anzuschaffen, da diese schon am gleichmäßigen Mahlgut scheitern, welches einer der Schlüsselfaktoren überhaupt für eine gute Tasse Kaffee ist.
  • hochwertige Kaffeebohnen verwenden: Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, trotzdem kann man den Faktor der Bohnenqualität kaum genügend betonen. Wer erstklassigen Kaffee oder Espresso zubereiten möchte und auf günstigen Supermarktkaffee setzt, wird hieran meist scheitern. Auch eine hochwertige Handkaffeemühle kann diesen Fehler nicht ausgleichen, da die wesentlichen aromatischen Feinheiten, um in der Tasse landen zu können, zumindest in der Bohne verfügbar sein müssen. Diese Grundlage ist bei industriell gerösteten Kaffeebohnen, welche teilweise wochenlang im Regal verweilen, nicht vorhanden.
  • Größe des Einlass- und Auffangbehälters: Die Größe der Einlass- und Auffangbehälter sind zwar ein etwas individueller und weniger schlimmer Faktor in der Anschaffung. Dennoch ist es sinnvoll, sich vorab Gedanken zu machen, welche Mengen an Kaffeemehl man auf ein Mal produzieren möchte, um die erforderliche Menge in einem Anlauf gemahlen zu bekommen.
  • auf geeignete Form des Körpers achten: Falls auch mal größere Mengen Kaffee mit der Handmühle gemahlen werden sollen, lohnt es sich, auf die Form des Körpers zu achten. Ist dieser rund und liegt schön in der Hand, lassen sich deutlich müheloser auch gelegentlich größere Mengen mahlen, ohne ins Schwitzen zu kommen.

Wartung & Reinigung: Darauf sollten Sie achten

Ihre Handkaffeemühle zu reinigen, gehört ebenso zum Kaffeegenuss wie die Auswahl hervorragender Kaffeebohnen. Schließlich sorgen alte Kaffeemehlreste schnell für ein unangenehmes Aroma. Der Grund dafür ist, dass das Kaffeemehl an der Luft oxidiert.

  • Reinigen Sie Ihre Handkaffeemühle entweder nach jedem Kilogramm Kaffeebohnen oder einmal pro Woche. Dabei gilt: Je häufiger Sie Ihre manuelle Kaffeemühle benutzen, desto regelmäßiger müssen Sie diese reinigen.
  • Achten Sie zusätzlich auf die Röstung! Je dunkler die Kaffeemischungen, desto öfter ist das Reinigen notwendig. Das liegt an dem enthaltenen Öl, das für einen ranzigen Geschmack sorgen kann.
  • Benutzen Sie nie Reiskörner für die Reinigung. Sie können das Kegelmahlwerk beschädigen.
  • Für die Reinigung sollten Sie Ihre Handkaffeemühle nach Möglichkeit zerlegen. Wie das funktioniert, hängt vom jeweiligen Modell ab. Um Schäden zu vermeiden, ziehen Sie die Bedienungsanleitung zurate.

Zuletzt aktualisiert am 24. März 2023 von Petra Müller